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Il Sassone - a domestic opera

Der Besuch der Oper war im London des 18. Jahrhunderts zentraler Bestandteil des gesellschaftlich-musikalischen Lebens: Während der Saison verbrachten Teile der Londoner Oberschicht mehrere Abende pro Woche im Theater und die Allüren der Sängerinnen und Sänger bildeten optimalen Gesprächsstoff in den Zeitungen und Salons.

Aber was geschah außerhalb der turbulenten Opernsaison? Aufnahmen der Werke existierten nicht, aber eifrige Verleger witterten schon früh das Geschäft im Verkauf der beliebtesten Arien und Stücke aus jeder Oper, arrangiert für reduzierte Besetzungen, die problemlos für das häusliche Musizieren zu beschaffen war, oder wie auf etlichen Titelseiten z.B. so ausgedrückt: “being all choice pieces compos’d by Mr. Handel, curiously fitted to the German flute”. Aber Arrangements Händel’scher Werke finden sich beispielsweise auch in einem Manuskript für Viola da Gamba, das im Besitz der englischen Prinzessin Anne (einer Cembalo-Schülerin Händels) gewesen ist, oder im Lautenbuch des Lord Danby - also in ganz vielfältigen Instrumentalbesetzungen. Mithilfe dieser Arrangement konnten die Opernliebhaber des 18. Jahrhunderts ihre Lieblingsmelodien zuhause genießen - ganz ohne Orchester und Gesangssolist:Innen.

Die Idee des Programms ist es, diese Tradition der häuslichen Aufführung von Händels Opernwerken wiederzubeleben - eine Praxis, die heute (in einer Zeit, wo man jederzeit und überall problemlos Aufnahmen von Händels Opern hören kann) wenig gepflegt wird. False Consonance möchte die historischen Arrangements vom Ruf des Amateurhaften mit minderer Qualität befreien und sie als ernsthafte Musikpraxis gewissermaßen rehabilitieren, indem historische mit eigenen Bearbeitungen gemischt werden.

Bei der Zusammenstellung der einzelnen Stücke aus verschiedenen Opern Händels orientiert sich False Consonance an einem Set von Standardszenen der opera seria, beispielsweise dem Lamento oder der Rachearie, und reiht sie ohne inhaltlichen Faden, aber sehr wohl mit dramaturgischer Spannung aneinander. Dadurch entsteht ein buntes Programm an Arien und kleinen Tanzsätzen, wie es bei musikalischen Gesellschaften im 18. Jahrhundert hätte erklingen können.

https://falseconsonance.com/

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15. September

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13. November

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